Kommasetzung: kommasetzung sowohl als auch einfach erklärt – so klappt's

Eine der häufigsten Fragen zur deutschen Kommasetzung dreht sich um die Formulierung „sowohl … als auch“. Die gute Nachricht vorweg: Die wichtigste Regel hierzu ist erfreulich einfach. Bei einer reinen Aufzählung von Wörtern oder gleichrangigen Satzteilen setzen Sie kein Komma.
Stellen Sie sich die Konstruktion am besten wie eine feste Klammer vor, die zwei Elemente untrennbar zusammenhält. Ein Komma würde diese Verbindung nur stören und den Lesefluss bremsen.
Die grundregel: kein komma bei ‚sowohl … als auch‘

Tauschen wir die Theorie direkt gegen Praxis. Die zweiteilige Konjunktion ‚sowohl … als auch‘ funktioniert wie ein starkes Bindeglied. Ihre Aufgabe ist es zu betonen, dass beide genannten Punkte gleichermaßen zutreffen und auf derselben Stufe stehen.
Man könnte auch sagen, die beiden Teile bilden ein Team, das immer gemeinsam auftritt. Ein Komma würde dieses Team künstlich trennen und die enge Beziehung der verbundenen Elemente aufweichen. Genau deshalb verzichtet die deutsche Rechtschreibung an dieser Stelle ganz bewusst auf ein Trennzeichen.
Die logik hinter der regel verstehen
Der Sinn dahinter wird noch klarer, wenn man sich die Funktion der Konjunktion vor Augen führt. Sie dient nicht dazu, Gegensätze zu schaffen oder Informationen unterzuordnen, sondern gleichwertige Aspekte zu addieren.
Nehmen wir ein ganz einfaches Beispiel:
Das Projekt erfordert sowohl Kreativität als auch strategisches Denken.
Hier sind „Kreativität“ und „strategisches Denken“ zwei gleichwertige Anforderungen. Ein Komma wäre hier genauso fehl am Platz und grammatikalisch falsch wie bei einer simplen „und“-Verbindung („Kreativität und strategisches Denken“).
Diese Grundregel ist übrigens keine lose stilistische Empfehlung, sondern ein fester Bestandteil der amtlichen Rechtschreibung. Aktuelle Regelwerke, wie die der Kultusministerkonferenz, bestätigen das. Eine Analyse von Lehrmaterialien zeigt sogar, dass in über 90 % der Fälle, in denen es um reine Aufzählungen geht, auf das Komma verzichtet wird. Wenn Sie tiefer in die Hintergründe der Zeichensetzung eintauchen möchten, finden Sie auf iq-lingua.de weitere Informationen.
Anwendungsbeispiele aus dem alltag
Vom professionellen Schriftverkehr bis zur schnellen Nachricht an Freunde – diese Regel ist überall relevant. Die korrekte Anwendung sorgt für Klarheit und hinterlässt einen souveränen Eindruck.
Hier ist eine kurze Übersicht, die die Kernregel zusammenfasst und zeigt, wie sie bei einfachen Aufzählungen funktioniert.
Grundregel auf einen blick: kein komma bei aufzählungen
| Satzteil-Typ | Beispielsatz (Korrekt) | Erklärung |
|---|---|---|
| Substantive | Wir bieten sowohl Kaffee als auch Tee an. | Zwei gleichrangige Nomen werden verbunden. |
| Verben | Sie kann sowohl singen als auch tanzen. | Zwei gleichrangige Tätigkeitswörter werden aufgezählt. |
| Adjektive | Die Lösung ist sowohl einfach als auch genial. | Zwei gleichrangige Eigenschaftswörter werden verknüpft. |
| Wortgruppen | Er interessiert sich sowohl für die Geschichte des alten Roms als auch für moderne Technik. | Zwei gleichrangige Wortgruppen stehen nebeneinander. |
Wie Sie sehen, sind die verbundenen Teile in all diesen Fällen grammatikalisch gleichrangig. Ein Komma würde den Satzbau nur unnötig kompliziert machen. Wenn Sie diese Basisregel verinnerlichen, haben Sie bereits eine solide Grundlage geschaffen, um auch die selteneren Sonderfälle sicher zu meistern.
Wann bei „sowohl … als auch“ ein Komma stehen muss
Okay, die Grundregel sitzt. Jetzt wird es spannend, denn wir schauen uns die Ausnahmen an, die in der Praxis mindestens genauso wichtig sind. Obwohl „sowohl … als auch“ meist ohne Komma auskommt, gibt es eben doch Fälle, in denen ein Komma nicht nur eine Option, sondern zwingend erforderlich ist.
Diese Regel greift immer dann, wenn die beiden Teile mehr sind als nur einzelne Wörter oder Wortgruppen. Man könnte sagen: Die Grundregel ist wie eine einfache Fußgängerbrücke, die zwei Ufer direkt verbindet. Die Ausnahmeregel hingegen ist wie eine große Autobahnbrücke, die ganze Stadtteile miteinander verknüpft. Sobald ganze Sätze ins Spiel kommen, brauchen wir klare Verkehrsregeln – und in der Grammatik sind das eben die Kommas. Sie sorgen für Ordnung und Lesbarkeit.
Kommapflicht, wenn Sätze verbunden werden
Hier ist die entscheidende Regel, die man sich merken sollte: Verbindet „sowohl … als auch“ zwei vollständige, eigenständige Sätze, muss ein Komma her. Das gilt ganz egal, ob es sich um zwei Hauptsätze oder – was viel häufiger vorkommt – um zwei Nebensätze handelt.
Ein Nebensatz ist ja, wie der Name schon sagt, ein untergeordneter Satz. Man erkennt ihn oft an einer einleitenden Konjunktion (wie dass, weil, obwohl) und daran, dass das Verb ganz am Ende steht. Verknüpft „sowohl … als auch“ nun zwei solcher Nebensätze, ist das Komma vor „als auch“ unverzichtbar, um die ganze Konstruktion sauber zu gliedern.
Schauen wir uns das mal an einem konkreten Beispiel an:
Ich schätze sowohl, dass sie immer pünktlich ist, als auch, dass sie sehr genau arbeitet.
Hier werden zwei komplette Nebensätze miteinander verbunden, beide fangen mit „dass“ an. Das Komma vor „als auch“ trennt die beiden Gedanken klar voneinander. Würde man es weglassen, wäre der Satz nicht nur unübersichtlich, sondern schlichtweg falsch.
So erkennen Sie einen Nebensatz auf den ersten Blick
Manchmal ist man sich unsicher: Ist das jetzt eine einfache Aufzählung oder schon ein ganzer Nebensatz? Zum Glück gibt es ein paar einfache Tricks, um das schnell zu überprüfen und bei der Kommasetzung auf der sicheren Seite zu sein.
Zwei schnelle Prüfmethoden:
- Der Subjekt-Prädikat-Check: Hat der Satzteil ein eigenes Subjekt (wer oder was?) und ein eigenes, gebeugtes Verb (Prädikat)? Wenn ja, haben Sie es höchstwahrscheinlich mit einem eigenständigen Teilsatz zu tun. In unserem Beispiel oben sind das „sie“ (Subjekt) und „ist“ bzw. „arbeitet“ (Prädikat).
- Der Einleitewort-Check: Halten Sie Ausschau nach typischen Wörtern, die einen Nebensatz einleiten. Das sind oft Konjunktionen wie dass, weil, als, wenn, obwohl oder auch Relativpronomen wie der, die, das.
Diese klare Regelung hat sich übrigens bewährt. Seit der Rechtschreibreform von 1996 ist die Fehlerquote bei solchen Verbindungswörtern deutlich gesunken. Lag sie in Schülertexten vorher bei rund 45 %, fiel sie bis 2020 auf etwa 25 %. Wer tiefer in die Entwicklung der Kommaregeln eintauchen möchte, findet spannende Einblicke auf kommatroll.com.
Wenn Sie lernen, Nebensätze zuverlässig zu identifizieren, knacken Sie auch die kompliziertesten Satzgebilde. Gerade im Studium oder im Beruf, wo es auf präzise und klare Formulierungen ankommt, ist diese Fähigkeit Gold wert.
Kommasetzung bei Einschüben und Infinitivgruppen: Ein genauerer Blick

Bisher war es ja recht überschaubar: die Grundregel (kein Komma) und die Ausnahme mit Nebensätzen (Komma). Jetzt wird es Zeit, etwas tiefer in die Feinheiten der deutschen Grammatik einzutauchen. Denn oft genug schleichen sich zwischen „sowohl“ und „als auch“ zusätzliche Informationen, die für Unsicherheit sorgen.
Man kann sich diese Einschübe wie kleine Umwege in einem Satz vorstellen. Manche sind kurz und stören den Lesefluss kaum. Andere hingegen sind so ausladend, dass sie eine klare Abgrenzung durch Kommas brauchen, damit der Leser nicht die Orientierung verliert.
Wie man mit eingeschobenen Informationen umgeht
Der entscheidende Punkt ist immer: Ist dieser Zusatz nur eine nette, aber entbehrliche Erläuterung, oder ist er grammatikalisch fest im Satz verankert? Die Regel für „sowohl … als auch“ ist da ziemlich pragmatisch: Wenn ein Einschub nach seinen eigenen Regeln Kommas benötigt, dann bekommt er sie auch – ganz egal, wo er im Satz steht.
Ein klassisches Beispiel dafür sind Appositionen, also erläuternde Nachträge. Diese werden ohnehin immer von Kommas umschlossen, und das gilt auch, wenn sie mitten in unserer „sowohl … als auch“-Klammer auftauchen.
Das Event richtet sich sowohl an Studierende, insbesondere an Erstsemester, als auch an Absolventen.
Der Teil „insbesondere an Erstsemester“ ist hier eine genauere Bestimmung der „Studierenden“. Weil solche Einschübe grundsätzlich mit Kommas abgetrennt werden, stehen sie hier auch. Wichtig ist: Die Kommas gehören nur zum Einschub. An der Grundregel für sowohl als auch ändert sich dadurch nichts.
Infinitivgruppen: Die besondere Herausforderung
Richtig spannend wird es bei Infinitivgruppen, also Konstruktionen mit „zu“ und einem Verb. Hier gibt es nicht nur eine Regel, sondern gleich mehrere Faktoren, die eine Rolle spielen. Ein Komma ist hier zwar oft optional, aber für die Lesbarkeit fast immer eine gute Idee – vor allem, wenn sich die Infinitivgruppe auf ein Substantiv oder ein Verweiswort bezieht.
Nehmen wir mal ein knackiges Beispiel, um das zu zerlegen:
- Beispiel: Er hatte den Plan, sowohl seine Präsentation vorzubereiten, um sicher aufzutreten, als auch die Unterlagen für das Team zu kopieren.
Gehen wir das mal Schritt für Schritt durch:
- Der Hauptsatz ist „Er hatte den Plan“. Die gesamte Infinitivgruppe, die erklärt, was der Plan ist, lautet: „sowohl seine Präsentation vorzubereiten … als auch die Unterlagen … zu kopieren“. Weil sie vom Substantiv „Plan“ abhängt, wird sie mit einem Komma abgetrennt.
- Mitten in dieser Konstruktion versteckt sich noch ein weiterer Einschub: „um sicher aufzutreten“. Das ist ein finaler Nebensatz (er erklärt die Absicht) und muss nach seinen eigenen Regeln ebenfalls mit einem Komma abgetrennt werden.
Sie sehen also: Die „sowohl … als auch“-Struktur löst hier selbst keine Kommas aus. Sie fügt sich einfach in die übergeordnete Satzstruktur ein und übernimmt die Kommas, die durch andere Regeln (für Einschübe, für Infinitivgruppen) erforderlich werden. Wenn man diese Hierarchie einmal verstanden hat, verliert selbst der komplizierteste Satz seinen Schrecken.
Praxisbeispiele für den berufsalltag und private texte

Theorie ist gut und schön, aber die wahre Meisterschaft zeigt sich erst in der Praxis. Lassen Sie uns die Kommasetzung bei ‚sowohl … als auch‘ jetzt vom staubigen Regelwerk direkt in Ihren Schreiballtag holen. Anhand von griffigen Beispielen aus Job und Freizeit sehen Sie sofort, wie die Zeichensetzung in unterschiedlichen Situationen funktioniert.
Damit Sie die Logik dahinter schnell durchschauen und auf Ihre eigenen Texte anwenden können, schauen wir uns drei typische Szenarien an.
Fälle ohne Komma in der täglichen Kommunikation
Das ist der Klassiker und mit Abstand der häufigste Fall, der Ihnen begegnen wird. Hier verbindet „sowohl … als auch“ einfach zwei gleichrangige Wörter oder Satzteile. Ein Komma wäre hier schlichtweg falsch.
- In einer geschäftlichen E-Mail: „Sehr geehrte Frau Müller, wir werden für das Projekt sowohl die bisherigen Daten analysieren als auch eine neue Umfrage durchführen.“
- Im Meeting-Protokoll: „Besprochen wurden sowohl die Budgetplanung als auch die Marketingstrategie für das nächste Quartal.“
- Auf einer privaten Einladung: „Wir feiern mit sowohl Familie als auch engen Freunden und freuen uns auf euch!“
In all diesen Sätzen werden gleichwertige Dinge aufgezählt. Das Komma wegzulassen, sorgt hier für einen sauberen und flüssigen Lesefluss.
Fälle mit Komma bei verbundenen Nebensätzen
Sobald die Sache komplexer wird und Sie zwei vollständige Sätze – also Haupt- oder Nebensätze – miteinander verknüpfen, kommt das Komma ins Spiel. Es ist dann zwingend erforderlich, um die beiden Gedanken klar voneinander abzugrenzen.
Ganz einfache Faustregel: Verbindet „sowohl … als auch“ zwei komplette Teilsätze, die jeweils ein eigenes Verb haben, ist das Komma vor „als auch“ ein Muss.
- Typisch im Arbeitszeugnis: „Wir schätzten an ihm sowohl, dass er äußerst zuverlässig war, als auch, dass er stets proaktiv neue Ideen einbrachte.“
- Aus einem Projektbericht: „Der Erfolg basierte sowohl darauf, dass wir den Zeitplan einhielten, als auch darauf, dass das Team hervorragend zusammenarbeitete.“
Sehen Sie den Unterschied? Jeder dieser Teilsätze könnte auch für sich allein stehen und würde einen Sinn ergeben. Das Komma schafft hier die notwendige Struktur und macht den Satz erst lesbar.
Sonderfälle im anspruchsvollen Schriftverkehr
Besonders im akademischen oder juristischen Bereich trifft man oft auf verschachtelte Sätze. Die Grundregel bleibt zwar dieselbe, wird aber durch die Kommaregeln für Einschübe oder Infinitivgruppen überlagert.
- Beispiel aus einer wissenschaftlichen Arbeit: „Die Studie belegt, dass die Methode sowohl die Datenerhebung beschleunigt, was die Effizienz steigert, als auch die Genauigkeit der Ergebnisse verbessert.“
- Eine anspruchsvollere Formulierung: „Sein Ziel war es, sowohl das Manuskript zu überarbeiten, um die Kritikpunkte des Lektorats zu berücksichtigen, als auch ein Exposé für den Verlag vorzubereiten.“
Die Kommas werden in diesen Fällen nicht direkt durch „sowohl … als auch“ ausgelöst. Sie sind wegen der eingeschobenen Nebensätze oder Infinitivgruppen notwendig. Gerade bei längeren, komplexen Texten ist eine präzise Zeichensetzung kein Luxus, sondern entscheidend für die Verständlichkeit. Wenn Sie tiefer in die Formalia wissenschaftlicher Texte eintauchen möchten, finden Sie in unserem Leitfaden zum richtigen Zitieren wertvolle Beispiele und Regeln.
Um die häufigsten Fehlerquellen noch einmal direkt vor Augen zu führen, ist eine klare Gegenüberstellung oft am hilfreichsten.
Gegenüberstellung korrekte vs inkorrekte kommasetzung
Diese Tabelle zeigt typische Fehler bei der Kommasetzung mit 'sowohl ... als auch' und stellt ihnen die korrekte Version gegenüber, um den Lerneffekt zu verstärken.
| Fehlerhaftes Beispiel | Korrekte Schreibweise | Begründung der Regel |
|---|---|---|
| Das Design ist sowohl modern, als auch funktional. | Das Design ist sowohl modern als auch funktional. | Einfache Aufzählung zweier gleichrangiger Adjektive. Kein Komma nötig. |
| Ich mag sowohl, dass er ehrlich ist als auch dass er Humor hat. | Ich mag sowohl, dass er ehrlich ist, als auch, dass er Humor hat. | Es werden zwei vollständige Nebensätze verbunden. Das Komma ist Pflicht. |
| Er hat sowohl Deutsch, als auch Englisch fließend gesprochen. | Er hat sowohl Deutsch als auch Englisch fließend gesprochen. | Aufzählung von zwei gleichrangigen Substantiven. Kein Komma erforderlich. |
Wie Sie sehen, lässt sich mit dem Wissen um diese wenigen Grundprinzipien fast jede Unsicherheit bei „sowohl … als auch“ schnell aus dem Weg räumen.
Die häufigsten Fehlerquellen sicher vermeiden
Auch wenn man die Regeln kennt, schleicht sich hier und da ein Fehler ein. Das ist absolut menschlich. Oft machen wir beim Sprechen eine kleine Pause, die unser Sprachgefühl dann fälschlicherweise als Signal für ein Komma im Text interpretiert. Gerade bei der Kommasetzung von ‚sowohl … als auch‘ gibt es zwei besonders hartnäckige Stolpersteine, die immer wieder für Verwirrung sorgen.
Wenn Sie diese beiden typischen Fallen kennen, sind Sie schon einen riesigen Schritt weiter. Es geht darum, ein Gespür für diese Knackpunkte zu entwickeln, damit Sie Ihre eigenen Texte mit einem schärferen Blick durchgehen können.
Fehlerquelle 1: Das Gewohnheitskomma vor ‚als auch‘
Der mit Abstand häufigste Fehler ist das Komma aus reiner Gewohnheit. Viele setzen intuitiv ein Komma vor das „als auch“, weil es sich anfühlt, als würde hier ein neuer Gedanke beginnen. Das passiert besonders oft, wenn die Satzteile etwas länger sind.
Falsch: Das Unternehmen investiert sowohl in die Modernisierung der IT-Infrastruktur, als auch in die Weiterbildung der Mitarbeitenden.
Diese Schreibweise sieht man oft, sie ist aber grammatikalisch falsch. Es handelt sich hier um eine einfache Aufzählung zweier gleichrangiger Elemente. Daher darf hier kein Komma stehen. Sehen Sie die Konstruktion am besten als eine feste, unzertrennliche Einheit.
Fehlerquelle 2: Den eingeschobenen Nebensatz übersehen
Die zweite große Fehlerquelle ist das genaue Gegenteil: Ein notwendiges Komma wird einfach vergessen. Das passiert, wenn ein Nebensatz zwischen die beiden Teile der Konjunktion rutscht und nicht als solcher erkannt wird.
Ein eingeschobener Nebensatz braucht aber immer seine eigenen Kommas, um ihn vom Rest des Satzes abzugrenzen. Diese Regel sticht die Grundregel von ‚sowohl … als auch‘.
- Beispiel: Die neue Software soll sowohl die Arbeitsabläufe vereinfachen, was Zeit spart, als auch die Datensicherheit erhöhen.
Der Einschub „was Zeit spart“ ist ein eigener kleiner Nebensatz, der hier zur näheren Erläuterung dient. Er muss also von Kommas umschlossen sein. Lässt man sie weg, wird der Satz unübersichtlich und grammatikalisch falsch – ein No-Go, gerade in wissenschaftlichen Arbeiten. Präzise Zeichensetzung ist dort genauso wichtig wie der sichere Umgang mit Zitierregeln, wie wir ihn in unserem Guide für Fußnoten in der Hausarbeit erklären.
Tipp zur Selbstkontrolle: Stellen Sie sich die simple Frage: „Ist der Teil zwischen den Kommas ein vollständiger Nebensatz mit eigenem Verb, den ich auch streichen könnte, ohne den Hauptsatz kaputtzumachen?“ Wenn die Antwort „Ja“ lautet, sind die Kommas goldrichtig.
Ihre persönliche Checkliste für die Kommasetzung
Theorie ist gut, aber was im Schreiballtag wirklich zählt, ist eine schnelle und verlässliche Methode, um Sicherheit zu gewinnen. Genau dafür habe ich eine kleine Prüfstrategie entwickelt. Betrachten Sie sie als Ihren persönlichen Kompass, der Sie sicher durch die Tücken der Kommasetzung bei „sowohl … als auch“ navigiert.
Mit nur wenigen gezielten Fragen kommen Sie systematisch zur richtigen Lösung. Das Schöne daran: Mit der Zeit geht Ihnen dieser Prozess in Fleisch und Blut über, und Sie werden die Kommas ganz intuitiv korrekt setzen.
Der 3-Schritte-Schnelltest
Wenn Sie das nächste Mal unsicher sind, gehen Sie einfach diese drei Fragen durch – am besten genau in dieser Reihenfolge. Damit knacken Sie garantiert über 99 % aller Fälle.
Ist es eine simple Aufzählung?
Überlegen Sie kurz: Verbindet die Konstruktion einfach nur Wörter oder Wortgruppen, die auf derselben Ebene stehen? Also zum Beispiel Substantive, Adjektive oder kurze Phrasen? Wenn ja, ist die Antwort klar: kein Komma.Werden hier ganze Sätze verknüpft?
Schauen Sie sich die Teile genau an. Handelt es sich um zwei vollständige Sätze, jeder mit eigenem Subjekt und Verb? Ein typisches Signal dafür ist ein Nebensatz, der zum Beispiel mit „dass“ beginnt. In diesem Fall ist das Komma Pflicht – es trennt die beiden Sätze sauber voneinander.Versteckt sich ein Einschub oder eine Infinitivgruppe?
Lesen Sie den Satz laut. Fällt Ihnen ein Einschub auf, der eine zusätzliche Information liefert (wie „insbesondere …“)? Oder gibt es eine Konstruktion mit „zu“? Falls ja, dann folgen Sie einfach den Kommaregeln für diesen speziellen Einschub – ganz unabhängig von „sowohl … als auch“.
Die folgende Grafik fasst diesen Entscheidungsweg noch einmal visuell für Sie zusammen.

Man erkennt sofort: Der mit Abstand häufigste Fall ist die einfache Aufzählung, die ohne Komma auskommt. Erst wenn der Satzbau komplexer wird, kommen die Kommas ins Spiel. Gerade bei längeren wissenschaftlichen Arbeiten, in denen verschachtelte Sätze an der Tagesordnung sind, hilft es, den Überblick zu wahren. Manchmal kann hier sogar eine automatische Zusammenfassung der Kernaussagen die Struktur eines Textes klarer machen. Sehen Sie diese Checkliste also als Ihr verlässliches Werkzeug für einen professionellen und fehlerfreien Schreibstil.
Häufig gestellte Fragen zur Kommasetzung
Immer wieder tauchen dieselben Fragen zur Kommasetzung bei ‚sowohl … als auch‘ auf. Hier habe ich die häufigsten für Sie gesammelt und beantworte sie kurz und knackig – als kleine Spickzettel für den Schreiballtag.
Ist ein Komma vor „als auch“ grundsätzlich falsch?
Nein, das ist ein weitverbreiteter Irrglaube. Es ist nicht grundsätzlich falsch, aber es kommt eben sehr selten vor. In 99 % der Fälle, nämlich bei einfachen Aufzählungen von Wörtern oder Satzteilen, ist das Komma vor „als auch“ tatsächlich ein Fehler.
So ist es richtig: Sie spricht sowohl fließend Spanisch als auch Englisch.
Ein Komma wird nur dann nötig – und sogar zur Pflicht –, wenn Sie zwei vollständige Nebensätze miteinander verknüpfen. Nur in diesem speziellen Fall hilft das Komma dabei, die Sätze sauber voneinander zu trennen und alles gut lesbar zu machen.
Muss ich bei Einschüben immer Kommas setzen?
Hier lautet die Antwort ganz klar: Ja, aber das liegt nicht an ‚sowohl … als auch‘. Die Kommas richten sich hier allein nach den Regeln für Einschübe. Ein erklärender Zusatz (eine Apposition) oder ein eingeschobener Nebensatz wird immer von Kommas umschlossen, egal wo er im Satz steht.
Ein Beispiel mit Einschub:
- Die Auszeichnung erhielten sowohl der Projektleiter, ein erfahrener Ingenieur, als auch sein engagiertes Team.
Die Regel ist also ganz einfach: Wenn der Einschub für sich genommen Kommas braucht, dann setzen Sie sie. Die ‚sowohl … als auch‘-Struktur drumherum ändert daran nichts.
Was ist der häufigste Fehler bei sowohl als auch?
Mit Abstand der häufigste Fehler ist das Komma bei einer simplen Aufzählung. Viele setzen es aus reiner Gewohnheit oder weil sie beim Sprechen eine winzige Pause machen und diese gedanklich in ein Komma übersetzen.
Falsch: Wir suchen Mitarbeiter, die sowohl teamfähig, als auch selbstständig sind.
Richtig: Wir suchen Mitarbeiter, die sowohl teamfähig als auch selbstständig sind.
Dieser typische Schnitzer bei der Kommasetzung von sowohl als auch lässt sich leicht vermeiden. Prüfen Sie einfach, ob nur gleichrangige Satzteile oder Wörter verbunden werden. Ist das der Fall, lassen Sie das Komma getrost weg.
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