Fußnoten richtig setzen Ein praxisnaher Guide für deine Hausarbeit

Fußnoten sind weit mehr als nur kleine Zahlen am unteren Seitenrand. Sie sind das Fundament wissenschaftlicher Arbeit, der Beweis für deine Sorgfalt und der Beleg, dass deine Argumentation Hand und Fuß hat. Eine brillante Analyse kann schnell an Überzeugungskraft verlieren, wenn die Quellenangaben unsauber oder fehlerhaft sind. Es geht darum, fremdes Gedankengut sauber zu kennzeichnen und die eigene Leistung sichtbar zu machen.
Warum saubere Fußnoten deine Note entscheidend verbessern

Stell dir dieses frustrierende Szenario vor: Du hast wochenlang recherchiert, geschrieben und deine Argumentation perfektioniert. Die Hausarbeit ist inhaltlich top, aber am Ende gibt es Punktabzug wegen formaler Fehler in den Fußnoten. Das passiert leider öfter, als man denkt.
Korrekt gesetzte Fußnoten sind aber nicht nur eine lästige Hürde, die dein Betreuer aufgestellt hat. Sie sind deine Absicherung gegen Plagiatsvorwürfe und ein klares Zeichen für deine wissenschaftliche Glaubwürdigkeit.
Mehr als nur eine Formalie
Mit jeder einzelnen Fußnote kommunizierst du: "Das hier ist keine bloße Behauptung, meine Thesen sind fundiert." Du zeigst damit, dass du das geistige Eigentum anderer respektierst und die Spielregeln der Wissenschaft verstanden hast. Das stärkt nicht nur deine Argumente, sondern auch das Vertrauen in deine gesamte Arbeit.
Die Bedeutung von Fußnoten hat enorm zugenommen. Gab es um 1900 in Monographien vielleicht 20 bis 30 Fußnoten, sind es in heutigen Dissertationen nicht selten 300 oder mehr – eine Steigerung von fast 1000 %. Einen tieferen Einblick in die Entwicklung der deutschen Zitierweise findest du auf Mentorium.de.
Der direkte Einfluss auf deine Bewertung
Dozenten sehen auf den ersten Blick, ob jemand die Zitierregeln verinnerlicht hat oder sie nur oberflächlich anwendet. Ein sauberer, durchgängiger Fußnotenapparat ist ein klares Signal für Sorgfalt und Professionalität. Er macht deine Gedankengänge transparent und für andere nachvollziehbar.
Korrekte Fußnoten sind wie das Fundament eines Hauses: Man sieht sie nicht immer auf den ersten Blick, aber ohne sie bricht die gesamte Konstruktion in sich zusammen.
Ein überzeugender Text entsteht immer im Zusammenspiel von eigener Analyse und starker Belegführung. Wenn du Fußnoten nicht mehr als lästige Pflicht, sondern als ein mächtiges Werkzeug zur Stärkung deiner Argumente betrachtest, bist du auf dem besten Weg zur Top-Note. Dieser Leitfaden hilft dir, nicht nur Regeln auswendig zu lernen, sondern die Logik dahinter wirklich zu verstehen. Wie du dieses Wissen dann in eine rundum gelungene Arbeit einbaust, zeigen wir dir in unserem umfassenden Leitfaden zum Schreiben einer Hausarbeit.
Die universellen Grundregeln für jede Fußnote

Bevor wir uns in die Details der einzelnen Zitierstile stürzen, sollten wir ein solides Fundament legen. Denn ganz gleich, ob dein Fachbereich die deutsche Zitierweise, Chicago oder APA vorschreibt – einige Kernprinzipien gelten praktisch immer. Sie sind das A und O, um Fußnoten richtig zu setzen, und sorgen für die nötige Klarheit und Professionalität in deiner Arbeit.
Wer diese universellen Regeln von Anfang an verinnerlicht, umschifft die typischen Fehler, die in Hausarbeiten leider immer wieder zu unnötigem Punktabzug führen.
Die goldene Regel der Platzierung
Wo genau gehört die hochgestellte Ziffer hin? Das ist keine Geschmacksfrage, sondern folgt einer glasklaren Logik. Die Position der Fußnote signalisiert dem Lesenden präzise, worauf sich dein Beleg oder deine Anmerkung bezieht.
Bei indirekten Zitaten (Paraphrasen): Die Fußnotenziffer kommt direkt hinter das letzte Wort des Gedankens, den du von einer Quelle übernommen hast. Wichtig dabei: Sie steht vor dem abschließenden Satzzeichen.
- Beispiel: Die deutsche Zitierweise stört den Lesefluss kaum¹.
Bei direkten Zitaten: Hier folgt die Ziffer unmittelbar auf das schließende Anführungszeichen, aber ebenfalls vor dem Punkt oder Komma.
- Beispiel: Schmidt argumentiert, dass „der Beleg untrennbar zum Zitat gehört“².
Dieser feine Unterschied ist entscheidend. Er zeigt sofort, ob sich dein Verweis auf den gesamten Gedankengang eines Satzes bezieht oder eben nur auf den wörtlich zitierten Teil.
Zur besseren Übersicht habe ich die wichtigsten Punkte hier noch einmal zusammengefasst:
Platzierung und Formatierung von Fußnoten auf einen Blick
Diese Tabelle fasst die wichtigsten Regeln zur Platzierung und Formatierung von Fußnoten übersichtlich zusammen.
| Regel | Beschreibung | Beispiel |
|---|---|---|
| Position bei Paraphrasen | Die Ziffer steht am Ende des paraphrasierten Gedankens, aber vor dem Satzzeichen. | Der Autor betont die Wichtigkeit der Methodik¹. |
| Position bei direkten Zitaten | Die Ziffer steht direkt nach dem schließenden Anführungszeichen, aber vor dem Satzzeichen. | Es heißt: „Die Daten sind eindeutig“². |
| Fortlaufende Nummerierung | Fußnoten werden im gesamten Dokument durchgehend nummeriert. | ¹, ², ³, … |
| Schriftgröße im Fußnotentext | Der Text am Seitenende ist in der Regel kleiner als der Haupttext (z. B. 10 pt statt 12 pt). | ¹ Vgl. Müller 2021, S. 45. |
| Zeilenabstand im Fußnotentext | Der Zeilenabstand im Fußnotenbereich ist meistens einfach, auch wenn der Haupttext einen größeren Abstand hat. | ¹ Vgl. Müller 2021, S. 45. ² Siehe dazu auch Schmidt 2019. |
Behalte diese Tabelle im Hinterkopf. Sie ist eine super Gedächtnisstütze, wenn du dir mal unsicher bist.
Vollbeleg und Kurzbeleg – das System verstehen
Ein Konzept, das dir in fast allen Fußnotensystemen begegnen wird, ist die Unterscheidung zwischen Voll- und Kurzbeleg. Stell es dir einfach so vor: Beim ersten Treffen stellst du jemanden mit vollem Namen vor, danach reicht der Nachname.
Der Vollbeleg kommt nur bei der allerersten Erwähnung einer Quelle zum Einsatz. Hier packst du alle bibliografischen Angaben rein, die man braucht, um die Quelle zweifelsfrei zu finden: Autor, Titel, Verlag, Erscheinungsjahr und -ort sowie die genaue Seitenzahl.
Jedes weitere Mal, wenn du auf dieselbe Quelle zurückgreifst, nimmst du einen Kurzbeleg. Der ist viel schlanker und besteht meist nur noch aus dem Nachnamen des Autors, dem Erscheinungsjahr und der Seitenzahl. Das hält deinen Fußnotenapparat schön übersichtlich und vermeidet unnötige Wiederholungen.
Gerade im deutschsprachigen Raum ist diese Methode weit verbreitet. Man schätzt, dass etwa 70 bis 80 Prozent der Studierenden an deutschen Hochschulen die sogenannte Deutsche Zitierweise nutzen, da sie den Lesefluss deutlich weniger stört als Quellenangaben direkt im Text. Mehr zu den Hintergründen dieser Methode findest du bei Studyflix.
Was wirklich in eine Fußnote gehört
Eine Fußnote ist mehr als nur ein Quellenverweis. Manchmal ist sie der perfekte Ort für zusätzliche Informationen, die im Haupttext den Fluss stören oder zu weit vom Thema ablenken würden.
Eine gute Fußnote dient dem Text, sie unterbricht ihn nicht. Nutze sie, um deine Argumentation zu vertiefen, nicht um sie zu zerstückeln.
Neben der reinen Quellenangabe kannst du Fußnoten gezielt einsetzen für:
- Weiterführende Erklärungen: Gib eine kurze Definition für einen Fachbegriff oder einen knappen historischen Kontext, der zum Verständnis beiträgt.
- Ergänzende Literatur: Verweise auf andere Autoren, die eine ähnliche oder vielleicht sogar eine gegenteilige Position vertreten. Das zeigt, dass du dich breit informiert hast.
- Querverweise: Führe den Leser zu einer anderen Stelle in deiner Arbeit, an der du ein Argument ausführlicher behandelst (z. B. „Siehe dazu ausführlich Kapitel 3.2“).
Aber Achtung: Setze diese Möglichkeit sparsam ein. Jede Anmerkung sollte einen echten Mehrwert bieten und nicht nur eine lose Ansammlung von Zusatzwissen sein.
Welcher Zitierstil ist der richtige für dein Fach?
In der Welt des wissenschaftlichen Schreibens gibt es keine Einheitslösung für Zitate. Je nachdem, ob du in den Geistes-, Sozial- oder Naturwissenschaften unterwegs bist, gelten ganz unterschiedliche Konventionen, wie eine Fußnote auszusehen hat. Bevor du also loslegst, ist der erste und absolut wichtigste Schritt: Wirf einen Blick in die Vorgaben deines Instituts oder Lehrstuhls. Diese Richtlinien sind das Gesetz für deine Arbeit.
Oft findest du in Leitfäden zur Anfertigung von Abschlussarbeiten oder in der Prüfungsordnung glasklare Anweisungen. Diese Vorgaben sind alles andere als willkürlich; sie spiegeln die etablierten Standards deines Fachbereichs wider. Während beispielsweise in den Wirtschaftswissenschaften oft der Harvard-Stil mit Quellenverweisen direkt im Fließtext üblich ist, setzen sich in den Geistes- und Rechtswissenschaften Zitationsweisen mit Fußnoten durch.
Die deutsche Zitierweise im Detail
Im deutschsprachigen Raum hat sich die sogenannte Deutsche Zitierweise als eine der gängigsten Methoden etabliert. Ihr großer Vorteil: Sie hält den Haupttext angenehm aufgeräumt und gut lesbar, weil alle Quellenbelege elegant an den unteren Seitenrand ausgelagert werden. Das Grundprinzip ist der Wechsel zwischen Voll- und Kurzbelegen.
Stell dir vor, du zitierst zum ersten Mal aus einem Standardwerk zur wissenschaftlichen Methodik. Dein erster Verweis in der Fußnote – der Vollbeleg – muss alle Informationen enthalten, die nötig sind, um die Quelle zweifelsfrei zu finden.
- Beispiel für einen Vollbeleg (Monografie):
¹ Müller, Klaus: Wissenschaftliches Arbeiten. Eine Einführung, 3. Aufl., München: Beispielverlag 2021, S. 45.
Dieser detaillierte Erstverweis ist quasi die Visitenkarte der Quelle. Jedes Mal, wenn du danach erneut aus diesem Buch zitierst, reicht ein deutlich schlankerer Kurzbeleg.
- Beispiel für einen Kurzbeleg:
² Müller: Wissenschaftliches Arbeiten, 2021, S. 112.
Dieses System schafft eine klare Struktur. Der Leser kann bei jedem Kurzbeleg sofort im Literaturverzeichnis nachschlagen, welcher vollständige Titel sich dahinter verbirgt.
Ein Blick über den Tellerrand: Der internationale Chicago-Stil
Um die Feinheiten der Deutschen Zitierweise besser zu greifen, hilft ein Blick auf internationale Pendants. Der weltweit anerkannte Chicago-Stil (genauer: Chicago Manual of Style, Notes and Bibliography System) ist eng mit der deutschen Methode verwandt und bildet oft sogar deren Grundlage, setzt aber in der Formatierung leicht andere Akzente.
Gerade im englischsprachigen Raum ist der Chicago-Stil vor allem in den Geistes- und Sozialwissenschaften eine feste Größe. Er ist bekannt für seine enorme Flexibilität und seine detaillierten Vorgaben für so ziemlich jeden erdenklichen Quellentyp.
Ein Zitierstil ist wie eine Sprache: Es gibt verschiedene Dialekte, aber das Ziel ist immer dasselbe – eine klare und unmissverständliche Kommunikation. Die Wahl des richtigen „Dialekts“ zeigt, dass du in deiner Fachdisziplin zu Hause bist.
Schauen wir uns mal an, wie unser fiktives Buch von Klaus Müller in beiden Systemen dargestellt wird. Du wirst merken, dass die Unterschiede oft in den Details liegen, etwa bei der Zeichensetzung oder der Reihenfolge der Angaben.
Vergleich gängiger Zitierstile mit Fußnoten
Die folgende Tabelle zeigt im direkten Vergleich, wie sich die Darstellung einer Monografie als Vollbeleg in der Fußnote je nach Zitierstil unterscheidet.
| Zitierstil | Beispiel Fußnote (Vollbeleg) | Hauptmerkmale |
|---|---|---|
| Deutsche Zitierweise | ¹ Müller, Klaus: Wissenschaftliches Arbeiten. Eine Einführung, 3. Aufl., München: Beispielverlag 2021, S. 45. | Titel und Untertitel werden oft durch einen Punkt getrennt. Die Seitenangabe wird mit „S.“ eingeleitet. |
| Chicago-Stil | ¹ Klaus Müller, Wissenschaftliches Arbeiten: Eine Einführung, 3. Aufl. (München: Beispielverlag, 2021), 45. | Der Titel wird kursiv gesetzt. Verlagsinformationen stehen in Klammern, und die Seitenangabe erfolgt ohne „S.“. |
Diese kleinen, aber feinen Unterschiede sind entscheidend. Sie machen deutlich, wie wichtig es ist, die spezifischen Formatierungsregeln des gewählten Stils von der ersten bis zur letzten Seite konsequent durchzuhalten.
Ein wilder Stilmix wirkt schnell nachlässig und kann im schlimmsten Fall Zweifel an der Sorgfalt deiner gesamten Arbeit wecken. Nimm dir also ganz am Anfang die Zeit, die Richtlinien deines Instituts genau zu studieren. Diese anfängliche Investition zahlt sich am Ende durch eine professionelle und überzeugende Arbeit aus – versprochen.
Fußnoten in Word und LaTeX praktisch umsetzen
Okay, die Theorie zu Fußnoten ist das eine. Aber wie setzt man das Ganze jetzt konkret in den gängigen Schreibprogrammen um? Die gute Nachricht vorweg: Sowohl Microsoft Word als auch LaTeX nehmen einem die meiste Arbeit ab. Manuelle Nummerierung und das ständige Gefummel mit der Formatierung gehören damit zum Glück der Vergangenheit an.
Fußnoten in Microsoft Word einfügen – der schnelle Weg
Für die meisten Studierenden ist Word das Schreibprogramm schlechthin. Eine Fußnote hinzuzufügen, ist hier wirklich kinderleicht und mit wenigen Klicks erledigt. Der größte Pluspunkt ist die automatische Verwaltung: Word kümmert sich von allein darum, dass alle Fußnoten korrekt und lückenlos durchnummeriert werden, selbst wenn man mittendrin noch welche einfügt oder löscht.
Und so funktioniert’s: Zuerst platzierst du den Cursor genau an die Stelle im Text, wo die hochgestellte Ziffer hin soll. Das ist typischerweise direkt nach dem zitierten Wort oder Satzzeichen.
Anschließend gehst du im Menüband auf den Reiter „Verweise“. Dort findest du die Schaltfläche „Fußnote einfügen“. Ein Klick darauf genügt.
Word springt dann automatisch an den unteren Seitenrand in den Fußnotenbereich, und du kannst sofort deinen Quellenbeleg oder deine Anmerkung eintippen.

Kleiner Tipp aus der Praxis, der bei einer langen Arbeit wirklich Gold wert ist: Gewöhn dir die Tastenkombination Strg + Alt + F (auf dem Mac: Cmd + Option + F) an. Damit geht das Einfügen noch flotter von der Hand, ohne dass du zur Maus greifen musst. Wie du darüber hinaus deine gesamte wissenschaftliche Arbeit formatieren kannst, um einen professionellen Eindruck zu hinterlassen, haben wir in einem eigenen Leitfaden zusammengefasst.
Die elegante Lösung: Fußnoten in LaTeX mit biblatex
Besonders in den natur- und technikwissenschaftlichen Fächern ist LaTeX der ungeschlagene Standard. Zugegeben, die Einarbeitung kostet anfangs etwas Zeit. Dafür wird man aber mit einem makellosen Schriftbild und einer unerreichten Automatisierung belohnt – gerade beim Zitieren.
Der grundlegende Befehl, um eine Fußnote zu setzen, lautet \footnote{}.
- So sieht das im Code aus:
Der Autor betont die Wichtigkeit der Methodik\footnote{Vgl. Müller, Klaus: Wissenschaftliches Arbeiten, München 2021, S. 45.}.
Das ist schon praktisch. Ihre wahre Stärke spielt die LaTeX-Umgebung aber erst aus, wenn man sie mit einem Literaturverwaltungspaket wie biblatex kombiniert.
Der entscheidende Vorteil von biblatex liegt in der sauberen Trennung von Inhalt und Format. Alle Quellen werden zentral in einer
.bib-Datei gepflegt. Im Text selbst ruft man sie dann nur noch über einen kurzen Befehl auf. Muss der Zitierstil geändert werden, passt man eine einzige Zeile in der Präambel an – anstatt Hunderte von Fußnoten per Hand zu korrigieren.
Dieser strukturierte Ansatz wird hier nochmal deutlich: Zuerst definierst du die Anforderungen, wählst den passenden Stil und wendest ihn dann konsequent auf deine gesamte Arbeit an.

Ein solcher Workflow reduziert Fehlerquellen auf ein Minimum und garantiert ein absolut einheitliches Erscheinungsbild.
In der Praxis definierst du dazu einmalig einen Eintrag in deiner .bib-Datei, zum Beispiel so:@book{Mueller2021, author = {Müller, Klaus}, title = {Wissenschaftliches Arbeiten}, year = {2021}, publisher = {Beispielverlag}, address = {München}}
Im Textdokument zitierst du diese Quelle dann ganz einfach mit einem Befehl wie \footcite[S. 45]{Mueller2021}. LaTeX erledigt den Rest: Es erstellt die perfekt formatierte Fußnote und generiert daraus später automatisch das vollständige Literaturverzeichnis.
Spezialfälle meistern: Von Webseiten bis zu Interviews
In der heutigen Wissenschaftswelt sind deine Quellen längst nicht mehr nur Bücher und Fachartikel aus der Unibibliothek. Das ist völlig normal und auch gut so. Doch gerade bei digitalen Quellen, geführten Interviews oder grauer Literatur lauern formale Tücken, die man kennen sollte. Hier ist absolute Präzision gefragt, damit deine Belege wasserdicht sind und die Glaubwürdigkeit deiner Arbeit unangetastet bleibt.
Ein typischer Fehler, der immer wieder auftaucht, ist das Weglassen entscheidender Details. Bei einer Webseite sind zum Beispiel die vollständige URL und das Abrufdatum absolut unverzichtbar. Inhalte im Netz sind nun mal flüchtig – was heute online ist, kann morgen schon geändert oder komplett gelöscht sein. Deine Fußnote muss den genauen Zustand deiner Quelle zu einem exakten Zeitpunkt dokumentieren. Nur so bleibt deine Argumentation für andere nachvollziehbar.
So zitierst du digitale Quellen korrekt
Für das Zitieren einer Webseite oder eines Online-Artikels gibt es zum Glück eine recht klare Grundstruktur, an der du dich orientieren kannst. Ist kein konkreter Autor genannt, tritt einfach die verantwortliche Organisation oder das Unternehmen an seine Stelle.
Beispiel mit Autor:
¹ Schmidt, Anna: „KI in der Hochschullehre“, in: Wissenschaftsmagazin Online, 15.06.2023, URL: https://beispiel-magazin.de/artikel/ki-hochschule [abgerufen am 20.07.2023].Beispiel ohne Autor (Organisation):
² Statistisches Bundesamt (Destatis): „Anzahl der Studierenden in Deutschland“, 2023, URL: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bildung-Forschung-Kultur/Hochschulen/Tabellen/studierende-insgesamt.html [abgerufen am 20.07.2023].
Diese präzise Vorgehensweise hat sich mittlerweile als Standard durchgesetzt. Tatsächlich enthalten schätzungsweise 85 % der an deutschen Universitäten eingereichten Arbeiten mindestens eine digitale Quelle, die per Fußnote belegt wird.
Ein Tipp aus der Praxis: Mach dir unbedingt einen Screenshot oder speichere eine PDF-Version der Webseite, die du als Beleg nutzt. So hast du einen handfesten Nachweis, falls die Online-Quelle später nicht mehr verfügbar sein sollte. Das kann dich im Zweifelsfall retten.
Persönliche Kommunikation und Interviews als Beleg nutzen
Manchmal sind die spannendsten und wertvollsten Informationen gar nicht publiziert. Ein Interview mit einem Branchenexperten oder eine aufschlussreiche E-Mail-Korrespondenz können eine Arbeit enorm aufwerten. Klar ist aber auch: Solche Quellen musst du absolut sauber belegen, um transparent und wissenschaftlich zu arbeiten.
Hierfür nennst du einfach den Namen deines Gesprächspartners, die Art der Kommunikation (z. B. Interview, E-Mail) und das genaue Datum des Austauschs.
- Beispiel für ein Interview:
³ Interview mit Prof. Dr. Max Mustermann, geführt vom Verfasser am 10.05.2023 in Berlin.
Die Vertrauenswürdigkeit ist bei allen Quellen das A und O, aber bei Online-Quellen musst du besonders kritisch hinschauen. Bevor du eine Webseite zitierst, stell dir immer diese Fragen: Wer steckt dahinter? Was ist das Ziel der Seite? Und wie aktuell sind die Informationen eigentlich? Unser Ratgeber, wie du wissenschaftliche Quellen wie ein Profi findest, gibt dir hierfür eine gute Hilfestellung.
Typische Stolpersteine und schnelle Lösungen für Fußnoten
Beim Schreiben kommt man immer wieder an Punkte, an denen man kurz stutzt. Bestimmte Fragen zu Fußnoten tauchen einfach immer wieder auf und können einen gehörig aus dem Konzept bringen. Hier habe ich die häufigsten Unsicherheiten für dich gesammelt und liefere dir klare, prägnante Antworten, damit du schnell weitermachen kannst.
Was tun, wenn eine Quelle keinen Autor hat?
Keine Panik, das ist ein alltägliches Szenario, gerade bei Berichten von Organisationen oder bestimmten Online-Artikeln. Wenn der Verfasser fehlt, rückt einfach der Titel des Werks oder der Name der herausgebenden Institution an die erste Stelle in deiner Fußnote.
- Beispiel für eine Webseite ohne Verfasser:
¹ „Klimawandel in den Alpen“, o. D., online unter: URL [Zugriff am: TT.MM.JJJJ].
Sollte auch kein Veröffentlichungsdatum aufzufinden sein, greifst du zur gängigen Abkürzung „o. D.“ für „ohne Datum“. Damit zeigst du ganz transparent, dass diese Information schlicht nicht verfügbar war.
Muss ich wirklich jeden Satz belegen, wenn ein ganzer Absatz aus derselben Quelle stammt?
Ganz klar: Nein. Das würde den Text unleserlich machen und deinen Fußnotenapparat künstlich aufblähen. Wenn du in einem kompletten Absatz Gedanken von derselben Seite (oder aus demselben Kapitel) einer Quelle entwickelst, genügt eine einzige Fußnote am Ende dieses Absatzes.
Ein guter wissenschaftlicher Text ist kein Minenfeld aus hochgestellten Ziffern. Die Kunst liegt darin, Belege präzise dort zu setzen, wo ein Gedanke abgeschlossen wird oder eine neue Quelle ins Spiel kommt.
Signalisiere im Fließtext, dass du dich weiterhin auf diese Quelle beziehst. Formulierungen wie „Die Autorin führt weiter aus, dass …“ oder „Diesen Aspekt vertieft Meier, indem …“ helfen dabei enorm. Erst wenn du gedanklich abbiegst, eine neue Quelle heranziehst oder auf eine andere Seitenzahl verweist, wird eine neue Fußnote fällig.
Wie zitiere ich eine Quelle, die in einer anderen Quelle zitiert wird?
Das ist der Klassiker des Sekundärzitats. Hier gilt eine goldene Regel: Wenn es irgendwie geht, vermeide es! Der direkte Griff zur Originalquelle ist immer der wissenschaftlich saubere und verlässlichere Weg, denn nur so kannst du sicher sein, dass das Zitat nicht aus dem Kontext gerissen wurde.
Manchmal ist das Original aber schlichtweg nicht aufzutreiben – sei es vergriffen oder unzugänglich. In so einem Ausnahmefall musst du absolut klar machen, dass du die Primärquelle nicht selbst in den Händen gehalten hast. Das erreichst du mit dem Zusatz „zitiert nach“.
- So sieht ein Sekundärzitat aus:
¹ Schmidt, Max: Der Urtext, 2010, S. 15, zitiert nach: Müller, Anna: Das Sammelwerk, 2022, S. 123.
Ganz wichtig für dein Literaturverzeichnis: Dort listest du am Ende nur die Quelle auf, die du auch tatsächlich gelesen hast. Im obigen Beispiel wäre das also nur das Werk von Anna Müller.
Möchtest du dir den gesamten Aufwand mit Fußnoten, Zitaten und dem Literaturverzeichnis sparen? IntelliSchreiber erstellt dir in wenigen Minuten eine vollständige Hausarbeit inklusive aller Belege, perfekt formatiert und mit überprüfbaren Quellen. Gib einfach dein Thema an und erhalte ein fertiges Word-Dokument. Teste es jetzt selbst auf https://intellischreiber.de.