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hausarbeit thema finden: So findest du das passende Thema

hausarbeit thema finden: So findest du das passende Thema

Das leere Blatt Papier starrt dich an? Damit bist du nicht allein. Ein gutes Thema für die Hausarbeit zu finden, ist der erste und vielleicht wichtigste Schritt. Aber der Druck, sofort die perfekte Idee aus dem Hut zaubern zu müssen, lähmt oft mehr, als er nützt. Der Trick ist, ganz entspannt und systematisch ranzugehen, statt auf den einen genialen Geistesblitz zu hoffen.

Den anfang meistern, ganz ohne panik

Viele Studierende stellen sich die Themensuche wie einen mysteriösen, kreativen Akt vor. In Wahrheit ist es aber viel mehr Detektivarbeit. Und dein bester Startpunkt ist das Material, das du schon längst hast: deine Vorlesungsnotizen, Mitschriften aus Seminaren und die Literaturempfehlungen vom Dozenten. Diese Unterlagen sind pures Gold, denn sie zeigen dir genau, welche Schwerpunkte im Kurs gesetzt wurden und was dein Betreuer für relevant hält.

Dein wichtigster Kompass dabei? Deine eigene Neugier. Welches Thema hat dich in der Vorlesung wirklich gepackt? Bei welcher Diskussion im Seminar wolltest du am liebsten direkt weiterforschen? Genau in diesen Momenten versteckt sich oft der Kern für ein Thema, das dich wirklich motiviert.

Von der vagen idee zur ersten fährte

Nehmen wir mal an, du studierst Soziologie und findest das Feld „Social Media“ spannend. Ein guter Anfang, aber natürlich viel zu breit für eine Hausarbeit. Jetzt kramst du mal deine Notizen hervor. Vielleicht fällt dir eine hitzige Debatte über den politischen Diskurs auf neuen Plattformen wieder ein.

Schon wird aus der vagen Idee eine konkretere Richtung:

  • Die vage Idee: Social Media.
  • Das konkrete Interesse: Der Einfluss von Social Media auf politische Meinungen.
  • Die erste Eingrenzung: Wie TikTok die politische Meinungsbildung bei jungen Wählern in Deutschland beeinflusst.

Dieser kleine Gedankengang zeigt wunderbar, wie aus einem allgemeinen Interesse Schritt für Schritt eine fassbare Idee wird. Du brauchst also nicht sofort die fertige Forschungsfrage. Es geht erstmal nur darum, eine Richtung einzuschlagen, die dich wirklich reizt und die machbar erscheint.

Der größte Fehler ist das Warten auf die perfekte Idee. Starte lieber mit einer guten Idee und mach sie durch Recherche und Eingrenzung perfekt. Der erste Schritt ist so viel wichtiger als seine Perfektion.

Eine simple, aber extrem wirkungsvolle Technik, um diesen Prozess in Gang zu bringen, ist das „Brainwriting“. Nimm dir einfach mal zehn Minuten Zeit und schreib ohne Pause alles auf, was dir zu einem Oberthema wie „Digitalisierung im Marketing“ oder „Klimawandel in der Literatur“ in den Kopf kommt. Wichtig: nicht zensieren! Das Ziel ist, eine Masse an Gedanken zu produzieren, aus der du später die besten Perlen herausfischen kannst. So wird die Themensuche von einer lästigen Pflicht zu einer kreativen Entdeckungsreise.

Kreative Techniken, die den Knoten platzen lassen

Die besten Ideen fallen einem selten einfach so in den Schoß. Meistens sind sie das Ergebnis gezielter Kreativarbeit. Anstatt also auf den einen Geistesblitz zu warten, kannst du ein paar bewährte Techniken anwenden, die eine wahre Themenflut auslösen können. So wird aus dem lästigen Druck, ein Hausarbeitsthema finden zu müssen, ein richtig spannender Prozess.

Von der großen Wolke zum konkreten Punkt

Eine Methode, die ich immer wieder empfehle, ist das Concept Mapping. Stell es dir wie eine visuelle Landkarte deiner Gedanken vor. Du nimmst ein zentrales Oberthema, das dich irgendwie reizt – sagen wir mal „Künstliche Intelligenz in der Medizin“ – und schreibst es in die Mitte eines großen Blattes.

Von diesem Zentrum aus ziehst du Linien zu allem, was dir dazu spontan einfällt: „Diagnostik“, „Patientendaten“, „Ethik“, „Fehlerquoten“, „Roboterchirurgie“. Dann machst du das Gleiche für diese neuen Begriffe. Plötzlich siehst du Verbindungen, die vorher im Verborgenen lagen. Vielleicht entdeckst du eine spannende Nische zwischen „Ethik“ und „Fehlerquoten“, die dich auf eine richtig gute Forschungsfrage bringt.

Brainstorming-Methoden im Praxistest

Es gibt nicht die eine perfekte Methode – es geht darum, die richtige für dich zu finden. Hier ist ein direkter Vergleich von Techniken, die dir helfen, von einer vagen Idee zu einem konkreten Themenfeld zu gelangen.

Technik Beschreibung Ideal für Beispiel
Concept Mapping Eine visuelle Methode, bei der man Ideen um ein zentrales Thema herum anordnet und Verbindungen herstellt. Visuelle Denker, die Zusammenhänge erkennen wollen. Zentralbegriff "Social-Media-Marketing", davon Äste zu "Influencer", "ROI", "Zielgruppen" und "Ethik".
Problem-Fragen-Framework Konzentriert sich auf ungelöste Probleme oder Debatten im Fachbereich und formuliert daraus eine Forschungsfrage. Analytische Typen, die relevante und aktuelle Themen suchen. Problem: Fake News. Frage: "Wie beeinflussen KI-Filterblasen die Wahrnehmung von Fake News bei jungen Erwachsenen?"
Freewriting 5–10 Minuten ununterbrochen schreiben, was einem zu einem Oberthema einfällt, ohne auf Grammatik oder Struktur zu achten. Kreative Köpfe, die Denkblockaden überwinden müssen. Thema "Urbanisierung". Einfach losschreiben: "Städte wachsen, Mieten explodieren, grüne Flächen verschwinden..."
Brainwalking Eine Gruppenmethode, bei der Ideen auf Plakaten gesammelt werden, während die Teilnehmer im Raum umhergehen und ergänzen. Studierende, die gerne im Team arbeiten und von anderen Perspektiven profitieren. Plakate zu "Nachhaltigkeit", "Digitalisierung", "Globalisierung". Jeder fügt Aspekte hinzu.

Probier ruhig zwei oder drei dieser Ansätze aus. Oft ist es die Kombination, die den entscheidenden Impuls gibt und dich auf eine Spur bringt, an die du vorher gar nicht gedacht hast.

Finde das Problem, nicht nur das Thema

Ein weiterer starker Ansatz ist das Problem-Fragen-Framework. Statt nur nach deinen Interessen zu fischen, konzentrierst du dich hier auf aktuelle Kontroversen, ungelöste Rätsel oder hitzige Debatten in deinem Fach. Genau dort liegen oft die relevantesten und spannendsten Themen für Hausarbeiten verborgen.

Das funktioniert in drei einfachen Schritten:

  • Problem identifizieren: Welches reale Problem gibt es in deinem Fachgebiet? Zum Beispiel: „Unternehmen betreiben Greenwashing, aber für Verbraucher ist es schwer nachzuweisen.“
  • Frage formulieren: Formuliere daraus eine offene Frage. Zum Beispiel: „Mit welchen Kommunikationsstrategien gelingt es Unternehmen, Greenwashing trotz kritischer Medienberichte erfolgreich zu verschleiern?“
  • Lösungsansatz skizzieren: Welche Theorien oder Methoden könnten dir helfen, diese Frage zu beantworten?

Dieser visuelle Prozess zeigt dir, wie du von einer Inspiration aus der Vorlesung zu einem ersten soliden Themenentwurf kommst.

Visueller Prozess zur Themenfindung für Hausarbeiten: Vorlesung, Interesse entwickeln und erstes Thema erstellen

Man sieht deutlich: Der beste Ausgangspunkt ist die Schnittmenge aus dem, was im Seminar besprochen wird, und dem, was dich persönlich wirklich packt.

Vom Modewort zur Forschungsfrage – ein Beispiel

Stellen wir uns eine Studentin der Kommunikationswissenschaften vor, die sich für das Trendthema „Fake News“ interessiert. Das ist natürlich viel zu breit für eine Hausarbeit. Mit dem Problem-Fragen-Framework kann sie es aber messerscharf eingrenzen.

Sie identifiziert das Problem, dass KI-generierte Falschnachrichten immer schwerer von echten zu unterscheiden sind. Ihre Frage könnte lauten: „Welche sprachlichen und visuellen Merkmale unterscheiden KI-generierte von menschlich erstellten Falschnachrichten auf der Plattform X, und wie gut können Nutzer diese erkennen?“

Ein gutes Thema beantwortet nicht nur eine Frage, es stellt auch die richtige Frage. Such nach den Lücken, den Widersprüchen und den ungelösten Rätseln in deinem Fach – da verstecken sich die echten Goldstücke.

Plötzlich hat sie ein fesselndes Thema an der Schnittstelle von KI, Linguistik und Medienpsychologie. Es ist spezifisch, hochaktuell und bietet genug Substanz für eine wissenschaftliche Arbeit. So wird aus einem vagen Interesse eine präzise Idee, die nicht nur den Betreuer überzeugt, sondern auch die eigene Motivation über Wochen hochhält.

Vom weiten feld zum fokussierten thema

Nach der ersten, oft chaotischen Ideensammlung steht man meist vor dem gleichen Problem: Das Thema ist viel zu groß. Ein Interessensgebiet wie „Die Französische Revolution“ oder „Künstliche Intelligenz in der Medizin“ ist Stoff für ganze Bibliotheken – für eine Hausarbeit ist das absolut unrealistisch. Der Schlüssel zum Erfolg liegt jetzt darin, dieses riesige Feld systematisch einzugrenzen.

Dieser Schritt bewahrt dich davor, dich in der Recherche zu verlieren und am Ende nur an der Oberfläche zu kratzen. Ein Thema mit klaren Konturen gibt dir erst die Möglichkeit, in die Tiefe zu gehen, eine saubere Argumentation aufzubauen und zu zeigen, was du draufhast. Es ist der entscheidende Schritt von einer vagen Idee zu einem machbaren Forschungsprojekt.

Die kunst der eingrenzung

Ein zu breites Thema auf eine handhabbare Größe zu bringen, funktioniert am besten mit verschiedenen „Filtern“. Stell es dir so vor, als würdest du auf einer Landkarte immer weiter hineinzoomen, bis du einen ganz bestimmten Ort im Fokus hast. Diese Filter sind im Grunde nur gezielte Fragen an dein Thema.

In der Praxis haben sich folgende Kriterien bewährt, um den Fokus zu schärfen:

  • Zeitlicher Rahmen: Lege einen klaren Zeitraum fest. Statt der gesamten „Weimarer Republik“ könntest du dich auf die Hyperinflation von 1923 konzentrieren. Das ist greifbar.
  • Geografischer Raum: Beziehe dich auf ein Land, eine Region oder sogar nur eine einzelne Stadt. Aus dem abstrakten Begriff „Gentrifizierung“ wird so „Die Auswirkungen der Gentrifizierung auf den Berliner Stadtteil Neukölln“.
  • Spezifische Personengruppe: Wen genau schaust du dir an? Anstelle von „Social-Media-Nutzung“ im Allgemeinen könntest du das „Nutzungsverhalten von Instagram bei Senioren über 65“ untersuchen.
  • Theoretischer Ansatz: Betrachte dein Thema durch die Brille einer bestimmten Theorie. Analysiere zum Beispiel ein modernes Theaterstück mit den Werkzeugen der aristotelischen Dramentheorie.
  • Konkreter Fall oder Aspekt: Nimm dir ein einzelnes Ereignis, ein Werk, ein Unternehmen oder eine spezifische Technologie vor und analysiere sie im Detail.

Fast immer ist es die Kombination mehrerer dieser Filter, die am Ende zu einem richtig guten, fokussierten Thema führt.

Aufgeschlagenes Buch mit Lupe und schwarzem Schild mit Aufschrift Thema eingrenzen auf Holztisch

Ein beispiel aus der praxis

Spielen wir das mal an einem aktuellen Beispiel durch. Deine grobe Idee ist „Künstliche Intelligenz in der Medizin“ – super spannend, aber viel zu weit gefasst. Jetzt wenden wir die Filter Schritt für Schritt an:

  1. Erster Filter (Aspekt): Statt der gesamten Medizin nehmen wir uns nur einen Teilbereich vor, zum Beispiel die Diagnostik.

    • Neues Thema: „Einsatz von KI in der medizinischen Diagnostik“
  2. Zweiter Filter (Spezialisierung): Auch Diagnostik ist noch ein riesiges Feld. Suchen wir uns eine konkrete Krankheit aus, etwa Hautkrebs.

    • Neues Thema: „Einsatz von KI bei der Hautkrebs-Diagnostik“
  3. Dritter Filter (Geografischer Raum): Wo findet die Untersuchung statt? Wir beschränken uns auf Deutschland.

    • Neues Thema: „Einsatz von KI bei der Hautkrebs-Diagnostik in Deutschland“
  4. Vierter Filter (Personen/Institutionen): Wer wendet die KI an? Wir grenzen weiter auf dermatologische Praxen ein.

    • Fokussiertes Thema: „Der Einsatz von KI-gestützter Diagnostik zur Früherkennung von Hautkrebs in deutschen dermatologischen Praxen: Chancen und Herausforderungen“

Ein gut eingegrenztes Thema ist wie ein scharf gestelltes Foto. Es zeigt nicht alles, aber das, was es zeigt, ist klar, detailreich und aussagekräftig.

Dieses finale Thema ist jetzt präzise, überschaubar und passt perfekt in den Rahmen einer Hausarbeit. Es hat einen klaren Fokus, ist relevant und lässt sich mit einer gezielten Recherche bearbeiten. Sobald du diese Struktur hast, wird auch die Gliederungserstellung deutlich einfacher. Wenn du bei diesem Schritt Hilfe brauchst, kann dir ein Outline Generator für Hausarbeiten eine erste Struktur vorschlagen.

Die perfekte Forschungsfrage als Kompass deiner Arbeit

Du hast dein Interessensgebiet eingegrenzt? Perfekt. Jetzt kommt der vielleicht wichtigste Schritt auf dem ganzen Weg: die Formulierung deiner Forschungsfrage. Sie ist das absolute Herzstück deiner Arbeit.

Stell sie dir am besten wie einen Kompass vor. Sie gibt die Richtung vor und sorgt dafür, dass du dich auf deiner Forschungsreise nicht verläufst. Eine präzise Frage macht aus einer vagen Idee ein greifbares, umsetzbares Projekt und führt dich und deine Leser zielgerichtet durch die gesamte Argumentation.

Tatsächlich trennt sich oft genau hier die Spreu vom Weizen. Die Qualität deiner Forschungsfrage entscheidet darüber, welche Literatur relevant ist, welche Methoden du brauchst und wie am Ende deine Gliederung aussehen wird. Ohne sie segelst du orientierungslos über den Ozean des Wissens – und kommst vermutlich nirgendwo an.

Beschreibend oder analytisch fragen – ein entscheidender Unterschied

Um deiner Frage die nötige wissenschaftliche Tiefe zu verleihen, hilft eine grundlegende Unterscheidung. Im Grunde gibt es zwei Arten von Fragen, die ganz unterschiedliche Ziele verfolgen:

  • Beschreibende Fragen („Was?“-Fragen): Diese zielen darauf ab, einen Sachverhalt möglichst genau darzustellen. Ein Beispiel wäre: „Was sind die Hauptmerkmale von Greenwashing-Kampagnen in der Automobilindustrie?“
  • Analytische Fragen („Warum?“, „Wie?“, „Inwiefern?“-Fragen): Diese gehen einen entscheidenden Schritt weiter. Hier geht es darum, Zusammenhänge zu erklären, Ursachen aufzudecken oder bestimmte Prozesse zu bewerten. Zum Beispiel: „Warum sind Greenwashing-Kampagnen in der Automobilindustrie trotz strengerer Regulierungen weiterhin erfolgreich?“

Für eine anspruchsvolle Haus- oder Abschlussarbeit sind analytische Fragen fast immer die bessere Wahl. Sie zwingen dich dazu, Fakten nicht nur aufzulisten, sondern sie zu interpretieren, kritisch zu bewerten und in einen größeren Kontext einzuordnen. Genau das zeigt wissenschaftliche Reife und macht deine Arbeit am Ende richtig spannend.

Der häufigste Fehler: Ja-Nein-Fragen

Ein absoluter Klassiker unter den Anfängerfehlern ist die geschlossene Frage, die sich mit einem einfachen „Ja“ oder „Nein“ beantworten lässt. Eine Frage wie „Hat die Einführung von Homeoffice die Produktivität von Mitarbeitern gesteigert?“ ist eine Sackgasse. Sobald du die Antwort hast – sagen wir „Ja“ –, ist deine Arbeit im Grunde fertig. Was willst du dann noch auf 20 Seiten schreiben?

Eine gute Forschungsfrage öffnet eine Tür zur Diskussion, sie schließt sie nicht. Sie sollte komplex genug sein, um eine ausführliche Argumentation zu erfordern, und spezifisch genug, um in deiner Arbeit beantwortet werden zu können.

Formuliere die Frage stattdessen immer offen, um Raum für eine echte Analyse zu schaffen. Eine viel stärkere Version wäre: „Inwiefern und unter welchen organisationalen Bedingungen hat die Einführung von Homeoffice die Produktivität von Mitarbeitern im IT-Sektor verändert?“ Diese offene Formulierung lädt dich geradezu ein, verschiedene Faktoren, Bedingungen und Auswirkungen zu untersuchen.

Falls du bei der Formulierung mal feststeckst, kann dir als Starthilfe ein KI-gestütztes Tool zur Erstellung von Forschungsfragen erste Anregungen und alternative Formulierungen liefern.

Hier sind ein paar nützliche Satzbausteine, die dir helfen, analytische und offene Fragen zu entwickeln:

  • Inwiefern beeinflusst Faktor X das Ergebnis Y?
  • Welche Rolle spielt Aspekt A für die Entwicklung von B?
  • Unter welchen Bedingungen führt Strategie C zum Erfolg?
  • Wie verändert sich die Dynamik von Z durch den Einfluss von...?

Mit so einer präzisen und offenen Frage hast du nicht nur ein klares Ziel vor Augen, sondern oft schon die halbe Gliederung deiner Arbeit im Kopf. Sie ist der rote Faden, der alles zusammenhält.

Der Realitätscheck für deine Themenidee

Eine brillante Idee ist wertlos, wenn sie nicht umsetzbar ist. Bevor du dich also Hals über Kopf in dein Thema verliebst, musst du es einem harten, aber fairen Realitätscheck unterziehen. Genau dieser Machbarkeits-Check bewahrt dich später vor wochenlangem Frust und nächtlichen Panikattacken kurz vor der Abgabe.

Im Kern geht es um zwei Dinge: die Verfügbarkeit von guter Literatur und den realistischen Zeitaufwand. Wenn nur eine dieser Säulen wackelt, gerät dein gesamtes Projekt ins Straucheln.

Ist genug Futter für deine Arbeit da?

Der allererste Test sollte immer eine schnelle Literaturrecherche sein. Dein Ziel ist es, den „Sweet Spot“ zu finden. Das heisst: Es muss genügend wissenschaftliche Literatur geben, um eine solide Basis für deine Argumentation zu schaffen. Gleichzeitig darf es aber auch nicht so viel Material sein, dass du den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr siehst oder das Thema schon tausendfach durchgekaut wurde.

Starte deine Suche am besten direkt in den wissenschaftlichen Datenbanken. Deine Unibibliothek bietet dir in der Regel Zugang zu wichtigen Fachportalen wie JSTOR für die Geisteswissenschaften oder PubMed für Medizin. Ein super Ausgangspunkt, der immer frei zugänglich ist, ist natürlich Google Scholar.

Gib dort einfach mal deine ersten Schlüsselbegriffe ein und schau, was passiert. Sagen wir, du interessierst dich für „Fachkräftemangel Deutschland Digitalisierung“. Eine erste, schnelle Suche könnte so aussehen:

Laptop auf Schreibtisch zeigt Projektmanagement-Software zur Überprüfung der Machbarkeit mit Kalender und Aufgabenliste

Diese Übersicht verrät dir sofort, ob es aktuelle Studien, Fachartikel und Bücher zu deinem Thema gibt. Klingen die Titel relevant? Siehst du auf Basis der ersten Treffer eine gute Grundlage? Themen wie der Fachkräftemangel sind oft dankbar, da sie gesellschaftlich relevant sind und eine breite Datenbasis existiert. Laut einer Analyse stellt der Fachkräftemangel eine der grössten Herausforderungen dar und bietet durch umfangreiche Daten der Bundesagentur für Arbeit eine exzellente Grundlage für Hausarbeiten.

Ein Thema ohne Quellen ist wie ein Auto ohne Benzin – es sieht gut aus, bringt dich aber nirgendwohin. Finde heraus, ob dein Thema genug Treibstoff für die gesamte Strecke hat.

Passt der Aufwand in deinen Zeitplan?

Der zweite, ebenso wichtige Teil des Checks betrifft deine eigenen Ressourcen – allen voran deine Zeit. Sei ehrlich mit dir selbst und überlege, was zur Beantwortung deiner Forschungsfrage wirklich nötig ist.

  • Reine Literaturarbeit: Reicht es aus, vorhandene Bücher und Artikel zu analysieren? Das ist der Standard für die meisten Hausarbeiten und lässt sich zeitlich am besten planen.
  • Empirischer Anteil: Musst du vielleicht Experteninterviews führen, eine kleine Online-Umfrage starten oder Social-Media-Posts analysieren?

Jeder dieser praktischen Schritte kostet erheblich mehr Zeit als die reine Recherche am Schreibtisch. Ein Interview muss vorbereitet, durchgeführt, transkribiert und ausgewertet werden. Das kann schnell mehrere Wochen deines Zeitplans fressen.

Sei hier brutal ehrlich zu dir selbst: Passt dieser Aufwand wirklich in den vorgegebenen Rahmen? Wenn du dir bei der Recherche unsicher bist, kann dir ein Tool zur Literatursuche für Hausarbeiten dabei helfen, relevante Quellen schneller zu finden und den Aufwand besser abzuschätzen.

Inspiration aus verschiedenen Fachbereichen

Der Sprung von einer abstrakten Methode zu einer konkreten, spannenden Idee ist oft der schwierigste Teil. Manchmal hilft es ungemein, einfach mal zu sehen, wie ein gut formuliertes Thema überhaupt aussehen kann. Genau dafür ist die folgende Liste gedacht: eine Inspirationsquelle, die dir zeigt, wie aktuelle Debatten und Theorien in ein greifbares Hausarbeitsthema münden können.

Betrachte diese Beispiele aber bitte nicht als fertige Lösungen zum Abschreiben. Sie sollen vielmehr deine eigene Kreativität anstoßen. Vielleicht findest du eine Forschungsfrage, die du für dein Fach adaptieren kannst, oder ein Thema, das dich auf eine völlig neue Spur bringt. Es geht darum, ein Gefühl dafür zu bekommen, was ein starkes Thema ausmacht: Relevanz, Präzision und wissenschaftliche Neugier.

Betriebswirtschaftslehre (BWL)

In der BWL sind Themen an der Schnittstelle von Digitalisierung, Nachhaltigkeit und neuen Arbeitsmodellen gerade besonders gefragt. Unternehmen müssen sich ständig neu erfinden, was unzählige spannende Forschungsfelder eröffnet.

  • Thema: Die Auswirkungen von Remote-Arbeit auf die Innovationskultur in deutschen mittelständischen IT-Unternehmen.
  • Mögliche Forschungsfrage: Inwiefern hat die dauerhafte Etablierung von Homeoffice-Modellen nach 2020 die kollaborativen Prozesse und die Innovationsleistung in agilen Teams des deutschen IT-Mittelstands verändert?

Sozialwissenschaften und Gender Studies

Gesellschaftliche Debatten liefern hier eine Fülle an relevanten Themen. Ein Dauerbrenner ist die Verteilung von unbezahlter Sorge- und Hausarbeit, der sogenannte Gender Care Gap. Die Datenlage dazu ist erdrückend: Laut Erhebungen von Eurostat und dem Statistischen Bundesamt verrichten in Deutschland 72 Prozent der Frauen täglich Hausarbeit wie Kochen, während es bei den Männern nur 29 Prozent sind. Das allein bietet schon eine exzellente Grundlage für Analysen. Mehr dazu findest du in den neuesten Zahlen zum Gender Care Gap auf bmbfsfj.bund.de.

  • Thema: Die mediale Darstellung des „Mental Load“ in deutschen Online-Magazinen von 2018 bis 2023.
  • Mögliche Forschungsfrage: Wie hat sich die Thematisierung und Rahmung von „Mental Load“ in reichweitenstarken deutschen Frauen- und Familienmagazinen im Online-Bereich verändert und welche Lösungsansätze werden dabei diskutiert?

Germanistik und Literaturwissenschaft

Die Germanistik ist weit mehr als nur die Analyse angestaubter Klassiker. Hier kannst du aktuelle kulturelle Phänomene durch eine literaturwissenschaftliche Brille betrachten und ganz neue Perspektiven eröffnen.

  • Thema: Autofiktionales Erzählen auf Instagram – Eine Analyse der literarischen Strategien bei deutschsprachigen „Insta-Poeten“.
  • Mögliche Forschungsfrage: Welche traditionellen Merkmale autofiktionalen Schreibens lassen sich in den Text-Bild-Kombinationen ausgewählter deutschsprachiger Instagram-Accounts nachweisen und wie wird die Plattform zur Inszenierung von Autorschaft genutzt?

Ein gutes Thema liegt oft an der Schnittstelle zwischen deinen persönlichen Interessen und den aktuellen Diskursen deines Fachbereichs. Trau dich ruhig, bekannte Theorien auf ganz neue Phänomene anzuwenden!

Psychologie

Die Psychologie bietet unzählige Anknüpfungspunkte an unseren modernen Alltag, von den Auswirkungen sozialer Medien auf die Psyche bis hin zu neuen, digitalen Therapieansätzen.

  • Thema: Der Einfluss von Achtsamkeits-Apps auf das Stressempfinden von Studierenden während der Prüfungsphase.
  • Mögliche Forschungsfrage: In welchem Maße kann die regelmäßige Nutzung einer App-basierten Achtsamkeitsintervention über einen Zeitraum von vier Wochen das subjektiv wahrgenommene Stresslevel und die Konzentrationsfähigkeit von Bachelor-Studierenden reduzieren?

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